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Deutschlandticket für alle SchülerInnen! – 780 Unterschriften von RSO-SchülerInnen an die Stadt übergeben

Freiheit und Unabhängigkeit vom elterlichen Taxifahrdienst – das Deutschlandticket macht es für viele SchülerInnen endlich möglich, sich nachmittags mit FreundInnen auch in den umliegenden Orten zu verabreden oder kostenlos nach Münster zu fahren. Dass das jedoch nur für die FahrschülerInnen gilt und nicht für die Ochtruper Schülerinnen und Schüler ist jedoch ungerecht, finden Amelie, Leni und Annika – wohlgemerkt selbst bereits im Besitz des Deutschlandstickets – und wollen daran etwas ändern.

Auf Nachfrage im Sekretariat, ob man irgendetwas dagegen tun könne, regte die Schulsekretärin Annika Strutz eine Unterschriftenaktion innerhalb der Schülerschaft an. Das ließen sich die drei ZehntklässlerInnen nicht zweimal sagen. Mit Feuereifer wurden Listen erstellt und ein Plan geschmiedet, wie man die Aktion logistisch durchführen kann. Schnell wurde dabei deutlich, dass die Solidarität unter den SchülerInnen und der Wunsch nach Chancengleichheit sehr groß sind, denn innerhalb weniger Tage sammelten die drei Zehntklässlerinnen 780 Unterschriften für ihr Anliegen. Bemerkenswert: Ein großer Anteil stammt von SchülerInnen, die das Ticket bereits in der Tasche haben! Ihnen ist es offensichtlich nicht egal, ob ihre MitschülerInnen Fahrtkosten bezahlen müssen.

Hier geht es ganz klar um Chancengleichheit, nicht nur in der Freizeit, beispielsweise hinsichtlich der Fahrtmöglichkeiten zum Sportverein im Nachbarort, dem Besuch von Freunden oder ins Kino, sondern auch im Schulalltag. Denn, so die Argumentation der Schülerinnen, auch der Umgang mit Fahrtkosten bei Wandertagen oder Exkursionen und sogar Klassenfahrten sei so nicht gerecht. Während die FahrschülerInnen kostenlos fahren könnten, müssten die Ochtruper SchülerInnen jede einzelne Fahrt aus eigener Tasche zahlen.

Unterstützung erhalten Amelie, Leni und Annika dabei übrigens auch nicht von ihren Lehrerinnen und Lehrern sondern auch von Schulleiterin Doris Kuhlbusch, die sich ebenfalls dafür stark macht, dass alle SchülerInnen das Deutschlandticket Schule erhalten sollten und deshalb natürlich auch bei der Übergabe der gesammelten Unterschriften an die politischen EntscheidungsträgerInnen dabei ist: 

“So funktioniert Demokratie! Wenn man etwas erreichen möchte, ist es wichtig, sich politisch zu engagieren. Und dass sich die Drei auf diese Weise solidarisch mit ihren Mitschülerinnen zeigen und sich für andere einsetzen, ohne selbst einen Vorteil davon zu haben, finde ich einfach toll!”

Frau Stening als erste Beigeordnete der Stadt Ochtrup und Herr Brüggemann als Leiter des schulfachlichen Bereichs kamen der Einladung der drei Initiatorinnen der Unterschriftenaktion gerne nach und standen in der letzten Woche Mittwoch Rede und Antwort. Sie lauschten den vorgebrachten Argumenten der ZehntklässlerInnen aufmerksam und stimmten ihnen im Grundsatz zu, doch letzten Endes geht es, wie so oft, ums Geld: Ausführlich erläuterten sie die Fördertöpfe des Landes, die Kosten für die Schulfahrten insgesamt und welche Rechnung die Stadtverwaltung angestellt habe, um zu der Entscheidung mit der Politik zu kommen, dass nur die FahrschülerInnen das Deutschlandticket bekommen: Würden alle SchülerInnen, die in Ochtrup zur Schule gehen, das begehrte Ticket bekommen, würden Kosten von einer halben Million die Kommunalkasse belasten.

Nichtsdestotrotz nahmen Frau Stening und Herr Brüggemann die gesammelten Unterschriften und schriftlich festgehaltenen Argumente mit in die Sitzung der Haushalts- und Finanzplanung.

Im Anschluss zeigten sich alle Beteiligten zufrieden über die angenehme und engagierte Gesprächsatmosphäre.

Zugegeben, ein bisschen enttäuscht seien sie schon, sagten die drei SchülerInnen, aber aufgeben wollen sie deshalb noch lange nicht und denken schon über die nächsten Schritte nach, um ihr Ziel für mehr Chancengleichheit doch noch zu erreichen.

Text: D. Kuhlbusch/B. Alfert; Fotos: A. Strutz, B. Alfert