Nachdem der erste Teil unseres Erasmus+ Projekts zum Thema „Nachhaltigkeit“ mit dem Besuch der zwei Partnerschulen aus Spanien und Tschechien in Ochtrup bereits erfolgreich im November absolviert wurde, folgte auch im zweiten Schulhalbjahr der Gegenbesuch nach Prag mit einigen Schülerinnen und Schüler der AG. Nun folgt der dritte und letzte Teil dieses großen Projekts. Wir besuchen mit den anderen Teilnehmenden unsere Projektpartnerschule in Herrera del Duque. Das liegt in der Region Extremadura.
Wir berichten von dieser aufregenden Woche in diesem Blog!
Tag 1 (Sonntag, 21.04.2024)
Auf nach Spanien!
Unsere Reise begann früh am Morgen, als wir uns um 6:00 Uhr am Marktplatz in Ochtrup trafen. In Fahrgemeinschaften mit unseren Eltern ging es nach Münster. Von dort aus mit dem Zug nach Düsseldorf, um dann weiter nach Madrid zu fliegen. Bereits in Madrid erlebten wir unser erstes Highlight: Wir trafen den Stürmer von Borussia Dortmund und Afrika-Cup Champion Sebastian Haller, der für den Laureus Sports Award nominiert war!
Anschließend ging es weiter mit dem Bus, wo wir auch die Gruppe aus Prag trafen. Gemeinsam fuhren wir rund 4 Stunden zu unserem Zielort Herrera del Duque. Dort angekommen, wurden wir um 21 Uhr von unseren Gastfamilien herzlich empfangen. Das große und herzliche Willkommen nach einer langen Anreise war genau das, was wir gebraucht hatten.
Die Gastfamilien erwiesen sich als äußerst gastfreundlich, und wir fühlten uns sofort wohl in der neuen Umgebung. Kleine Stadtführungen und leckeres Essen rundetet den Tag ab.
Wir sind voller Vorfreude auf die kommende Woche und schicken euch ganz viel Sonne
rüber!
Text/Fotos: M. Vonnegut, H. Hackbarth
Tag 2 (Montag, 22.04.2024)
Ein aufregender Tag in Herrera del Duque
Der Morgen begann mit einem eindrucksvollen Orchesterempfang in der Aula, begleitet von einem Referat über die Region und Schule vorgetragen von Schülerinnen und Schülern aus Spanien. Anschließend führten uns unsere Gastgeber durch ihre Schule, die uns mit ihrer Voliere und dem Erste-Hilfe-Raum überraschte, indem krankenhausähiche Situationen geschult werden. Wobei uns es ein bisschen an einen Horrorfilm erinnerte 😉
Beeindruckend war auch die Radiostation, in der regelmäßig Sendungen von Schülern aufgezeichnet und im Radio übertragen werden.
Nach einer Reihe von Kennenlernspielen auf dem Schulhof erkundeten wir das charmante Städtchen mit einer interaktiven App und entdeckten dabei sogar eine traditionelle Stierkampfarena.
Am Nachmittag besuchten wir die Grundschule. Hier werden die Kinder mit bereits 3 Jahren eingeschult. Die Erstklässler sangen uns zum Empfang süße spanische Lieder. Gemeinsam gestalteten wir dann Lesezeichen, als Teil eines gemeinsamen Buchprojekts, das die Schulen der Region während der Buchwoche durchführen.
Die Nachmittagsgestaltung bot uns eine Vielzahl von Möglichkeiten, unsere Zeit mit den Gastfamilien zu verbringen – sei es mit einem gemütlichen Filmabend, einem Ausflug in die Berge, einem Besuch in einem historischen Schloss oder einfach einem Spaziergang durch den Park, wo wir frei laufende Pferde streicheln konnten oder zum kicken auf dem Bolzplatz. Einige von uns nutzten die Gelegenheit, weitere Verwandte der Gastfamilien wie zum Beispiel Großeltern zu besuchen.
Währenddessen nutzten unsere Lehrkräfte die Gelegenheit, mit den spanischen und tschechischen Kollegen den See „Peloche“ zu erkunden, indem sie einen entspannten Spaziergang durch das Naturschutzgebiet unternahmen und den tollen Sonnenuntergang genossen. Dabei war sogar ein Sprung ins kühle Nass drin.
Text: E. Tombült, M. Vonnegut;
Fotos: E. Tombült, J. Behrmann, R. Lüttkehermöller, S. Farinha de Miranda, H. Hackbarth, M. Vonnegut
Tag 3 (Dienstag, 23.04.2024)
Spanisches Schulleben und ein Besuch beim Bürgermeister
Am heutigen Tag nahmen wir am Regelunterricht teil und besuchten die Klassen unserer Austauschpartner. Im Unterricht scheint alles ein wenig wilder zu sein. Das kann aber auch daran liegen, dass es was Besonderes ist, wenn fremde Menschen im Unterricht sitzen. Aber die Pausen sind gefühlt stressfreier. Wir nehmen es so wahr, dass alle entspannter wirken, jedenfalls ist das unser Eindruck nach den ersten Tagen… Vielleicht liegt es an den Temperaturen oder auch daran, dass hier nur 450 Schüler auf der Schule sind und es daher weniger Konflikte gibt.
Mittags hatten wir einen Termin beim Bürgermeister. Er lud uns ins Rathaus ein und bedankte sich für die Teilnahme am Erasmus-Projekt und den Besuch in Herrera del Duque. Er hob hervor, dass es gerade zu dieser Zeit wichtig ist, dass ein europäischer Austausch uns enger zusammenwachsen lässt. Dem stimmten wir uneingeschränkt zu. Ein kleines Geschenk haben wir auch bekommen: eine edle Anstecknadel mit dem Wappen der Stadt.
Zurück in der Schule erwartete uns ein kreativer Workshop, bei dem wir eigene Buttons herstellten.
Am Nachmittag wurden die Unternehmungen wieder privat organisiert. Ein Teil von uns war in Guadalupe. Das ist ein kleiner Ort mit einer riesigen Kathedrale, in der einst Kolumbus um Segen bat. Ein anderer Teil besuchte den See „Peloche“ und genoss die spanische Sonne.
Insgesamt war der heutige Tag voller toller Erfahrungen und wir sind dankbar für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit an diesem Austausch teilzunehmen!
Text: I. Hagenhoff & H. Hackbarth
Fotos: I. Hagenhoff, L. Köllmann, R. Lüttkeharmöller, M. Vonnegut & H. Hackbarth
Tag 4 (Mittwoch, 24.04.2024)
Ein intensiver Tag liegt hinter uns!
Um 08:30 Uhr trafen wir uns alle in der Schule. Dort hatten wir die Möglichkeit uns untereinander und mit den Lehrkräften über die gesammelten Eindrücke auszutauschen. Die meisten von uns waren sich einig: Die gemeinsamen Abende und Freizeitaktivitäten haben uns besonders viel Spaß gemacht und uns noch enger zusammengeschweißt.
Im Anschluss war unser erstes Ziel die Burgruine von Herrera del Duque. Gemeinsam mit anderen Schulen machten wir uns auf den Weg und erklommen den hohen Berg mit ca. 250 Menschen. Die Aussicht von der 745 Meter hochgelegenen Ruine aus dem 15. Jahrhundert war einfach phänomenal und lud zum Verweilen und Entspannen ein.
Nach diesem atemberaubenden Erlebnis ging es weiter in das Naturschutzgebiet „Reserva de la Biosfera de la Siberia“, wo uns die Eltern mit einem liebevoll zubereiteten Picknick empfingen. In Kleingruppen spielten wir verschiedene Wettkampfspiele wie „Tauziehen“ und „Catch the Flag“. Einige von uns machten sich sogar auf die Suche nach versteckten Schätzen mit Hilfe einer Geocaching-App.
Am Abend, um 18:30 Uhr, traten wir müde den Rückweg zu unseren Gastfamilien an. Einige von uns nutzten die Gelegenheit zu einem entspannten Ausritt, bevor wir den Tag ausklingen ließen.
Heute war unser Tag durchstrukturierter und voller mit Aktivitäten als die vorherigen, aber dennoch hatten wir genug Zeit, uns untereinander auszutauschen und zu lachen. Es ist lustig zu sehen, wie gut wir auch mit unterschiedlichen Sprachen kommunizieren können.
Wir hoffen, dass euer Schulalltag auch lustige und interessante Dinge mit sich bringt und schicken euch Grüße nach Ochtrup! Hasta pronto!
Text: M. Wöllmann, M. Vonnegut; Fotos: I. Hagenhoff, H. Hackbarth, M. Vonnegut
Tag 5 (Donnerstag, 25.04.2024)
Auf den Spuren der Geschichte und Hollywood
Unser Tag begann um 8:30 Uhr, als wir uns gemeinsam mit dem Bus nach Cáceres aufbrachen. Es ist eine uralte Stadt, die schon 79 v. Chr. angelegt wurde. Heute leben dort knapp 100.000 Menschen. Interessant für uns war, dass sie bedeutender Drehort von „Game of Thrones“ war. Teile von Cáceres gehören in der Serie zum Stadtbild „Königsmund“. Sie stellt die Hauptstadt dar. Wenn man in Staffel sieben Euron Graufreud, den Unsympathen von den Eiseninseln, mit seinen Gefangenen Yara (Asha), Ellaria und Tyene triumphierend durch die Straßen ziehen sieht, übernimmt Cáceres das passende Setting. Zu den Drehorten gehören der Arco de la Estrella, das Sternentor am Eingang zur Altstadt, der Torre Bujaco, Wahrzeichen von Cáceres, der Plaza de la Santa María mit der gleichnamigen Kathedrale, der Plaza de los Golfines und die steile Cuesta de la Compañía, die ins alte Judenviertel führt. Am Plaza de las Veletas sehen wir außerdem, wie Sam Tarly die Zitadelle Richtung Winterfell verlässt. Wir hatten eine Führung durch den historischen Stadtkern und im Anschluss etwas Zeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Nach dem Besuch in Cáceres fuhren wir weiter nach Trujillo – eine Stadt mit knapp 9000 Einwohnern. Den Ursprung der Stadt kennt man nicht genau, aber im 10 Jahrhundert ist hier eine maurische Festung erbaut worden, als Spanien unter der Herrschaft der arabischen Bevölkerung bestand. Die Burg Castillo de Trujillo, welche arabischen Ursprungs ist, übernimmt in der Serie „Game of Thrones“ in Staffel sieben die Rolle von Casterlystein, das von den Unbefleckten problemlos eingenommen wird, da die Lannisterarmee sich gerade in Rosengarten befindet.
Um 21:00 Uhr sind wir wieder in Herrera dem Duque angekommen und verbrachten ein wenig Zeit mit unseren Gastfamilien.
Es war wirklich ein schöner Tag und ein Privileg, diese historischen Städte erleben zu können.
Text: J. Behrmann, M. Vonnegut
Fotos: E. Tombült, L. Köllmann, A. Nienhaus, L. Seelke, M. Vonnegut
Tag 6 (Freitag, 26.04.2024)
„Tag der offenen Tür“
Heute war „Tag der offenen Tür“ in unserer Gastschule. Als erstes sind wir mit der Schule in Kleingruppen unterwegs und mussten in der Stadt kleine Aufgaben erledigen.
Als wir wieder in der Schule ankamen, hat sich der Schulhof in ein Spieleparadies verwandelt. Torwandschießen, Baseball schlagen, Kettcarrennen und weitere Spiele in großen aufblasbaren Arenen wurden aufgebaut. In der Sporthalle fand ein Badmintonturnier statt. Es hat Spaß gemacht, vor allem sich mit unserem Lehrer in diversen sportlichen Betätigungen zu messen. Wir glauben auch er ist an seine Grenzen gekommen. Des Weiteren konnte man im Geschichtsraum Gesellschaftsspiele spielen, die das Fach Geschichte spielerisch vorgestellt haben. In der Aula wurde zusätzlich noch ein Konzert gespielt inklusive einer Videoinstallation, die den Zusammenhang von Musik und (soweit unsere Spanischkenntnisse es zulassen) Sport in den Vordergrund stellten. Manche spanischen Lehrkräfte verkleideten sich passend zu bestimmten Märchen, um das Fach Literatur vorzustellen.
Dann genossen wir den letzen Nachmittag mit unseren Gastfamilien bzw. haben uns verabredet. Denn die Eltern waren sehr fleißig und bereiteten das Essen für den Abschlussabend vor.
Der Abend war wirklich schön. Auch wenn wir zwischendurch unsere ersten Regentropfen abgekommen haben. Das Essen war phänomenal und wir hatten megaviel Spaß. Auch hier haben wir uns nicht die Revanche nehmen lassen und uns nochmals mit Herrn Vonnegut sportlich gemessen. Wobei auch Frau Hackbarth ihre versteckten Talente im Basketball zeigen konnte. Abgerundet wurde der Abend mit der feierlichen Übergabe unserer Zertifikate. Es gab noch die Möglichkeit Fotos mit den Familien zu machen, die uns wirklich ans Herz gewachsen sind.
Wir freuen uns aber auch schon auf unsere Familien und Freunde. Auch auf unsere eigenen Klassen. Die Sonne ist nun im Koffer und morgen bringen wir sie zu euch. Um 6:00 Uhr geht die Reise los.
Text: R. Lüttkehermöller, M. Vonnegut; Fotos: E. Tombült, M. Wöllmann, R. Lüttkehermöller, M. Vonnegut
Tag 7 (Samstag, 27.04.2024)
Der letzte Tag
Heute berichten wir über unseren letzten Tag unserer Erasmusfahrt.
Nach einer kurzen Nacht begann unser Tag früh am Morgen um 6:00 Uhr mit dem Abschied von unseren lieben Gastfamilien. Das Abschied nehmen fiel uns schwer. Einige Tränen flossen sogar. Nichtsdestotrotz freuten wir uns auf die Heimreise.
Am Flughafen angekommen, gaben wir unser Gepäck auf und nutzten die Gelegenheit, die Innenstadt von Madrid zu erkunden. Wir hatten in Kleingruppen etwa zwei Stunden Zeit, um Souvenirs zu kaufen und einige historische Gebäude zu besichtigen, darunter den beeindruckenden königlichen Palast.
Der Flug verlief reibungslos. Aber in Deutschland angekommen und auf die deutsche Bahn angewiesen zu sein… naja.. wir ersparen euch die Details. Jedenfalls ein paar Zugausfälle später kamen wir letztendlich um 22:30 in Münster an und konnten dort endlich unsere Eltern wiedersehen.
Text: R. Lüttkehermöller, H. Hackbarth, M. Vonnegut
Fotos: M. Vonnegut
Feedback zu unserer Reise
Die Fahrt hat uns sehr gefallen. Wir genossen jeden Moment. Wenn wir aber unsere Gastgeberrolle mit diesem Austausch vergleichen, haben wir mehr zum Thema Nachhaltigkeit gearbeitet. Ein, zwei Dinge hätten wir gerne anders organisiert bekommen. Wir sind der Meinung, dass mit 250 Leuten ein geocatching nicht gut realisierbar ist. Wir hätten zum Beispiel im Reservat eine Müllsammelaktion starten können.
Die Knappheit von Wasser in heißen Regionen betrifft uns alle und ist ein wichtiges Thema in einer globalisierten Welt. Der Anblick der Zisterne in Caceres hat uns diesen Gedankengang gebracht.
Dort besuchte wir auch ein historischen Museum. Aufgrund unseres Themas Nachhaltigkeit, haben uns die Funde über die geologischen Verhältnisse und Millionen Jahre alten Funde interessiert.
Wir haben in unserer Gastgeberwoche beim Marble Health Projekt gelernt, wie wichtig die eigene Gesundheit auch für die Nachhaltigkeit ist. Daher tat uns die Wanderung zum Schloss mit insgesamt gelaufenen 16km und 65 Stockwerken (laut unserer Fitnessapps) sehr gut!
Das Reservat hier ist beeindruckend und wir sollten die wunderbare Natur schützen. Was uns diese Fahrt gelehrt hat? Es ist wesentlich leichter etwas zu schützen, wenn man eine persönliche Bindung zu den Orten hat. Wir glauben, es ist schwierig über den Regenwald zu sprechen und deren wirklichen Bedeutung, wenn man niemals da war. Von daher sind wir dankbar für solche Erfahrungen. Europa hat tolle Regionen und Landschaften. Diese sollten wir besuchen und schützen.
Vielen Dank an alle, die diese unvergessliche Erfahrung möglich gemacht haben!
Vielen Dank für das Lesen dieses Blogs und dass wir unsere Erfahrungen mit euch teilen konnten!
Anmerkung von Frau Hackbarth und Herrn Vonnegut:
Es war wirklich eine sehr angenehme Fahrt. Neben den lieben Gastgebern lag es hauptsächlich an der tollen Truppe. Die Teilnehmenden der Erasmus AG haben sich in Spanien vorbildlich verhalten und es hat uns diese Fahrt sehr erleichtert! Vielen Dank an euch!
Text: R. Lüttkehermöller, H. Hackbarth, M. Vonnegut