ZehntklässlerInnen machen „Crash-Kurs“

„Echt hart“ war der ungewöhnlichen Auftrag der Polizei, die heute zu Besuch an der RSO war. Dabei ging es jedoch nicht um die Aufklärung einer Straftat, sondern um Präventionsarbeit. Genauer gesagt: Verkehrsunfallprävention im Crash-Kurs NRW für die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen.

Der Crash-Kurs NRW ist ein Programm in dem Rettungskräfte, Polizisten, Notfallseelsorger und Betroffene schildern, wie sie einen Verkehrsunfall aus ihrer Sicht erlebt haben. Ein Notarzt schilderte beispielsweise, wie er beim Eintreffen am Unfallort die leblosen Körper rund um das Auto fand. Danach berichtete eine Notfallseelsorgerin, wie sie neben einem eingeklemmten Verkehrsunfallopfer saß und ihn in den Tod begleitete. Und schließlich erzählte ein Vater, wie er den Abend erlebte, als die Polizei vor seiner Tür stand und ihm mitteilte, dass sein Sohn bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte.

Die Betroffenen erzählten von Verkehrsunfällen, die sich nicht irgendwo, sondern ganz in der Nähe von Ochtrup ereigneten. Und bei allen Erzählungen wurde sehr deutlich: Hinter jedem Unfall steckt ein Schicksal. Und die Unfallursache ist oft nur eine kleine Unachtsamkeit,  ein kleiner Regelverstoß. Ob Geschwindigkeit, Alkohol, Handys oder das Radio: Eine Sekunde Ablenkung kann im Straßenverkehr den Tod bedeuten.

Während der authentischen Berichte herrschte vollkommene Stille unter den ZehntklässlerInnen und man sah den meisten von ihnen an, dass sie sehr berührt oder auch erschrocken davon waren, welche Folgen ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit haben kann. Viele ZehntklässlerInnen haben schließlich bereits einen Rollerführerschein oder stehen schon vor der Führerscheinprüfung. Damit gehören sie der Altersklasse an, in der überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle – auch mit tödlichem Ausgang passieren. Die Konfrontation mit den unwiderruflichen Folgen kleiner Ablenkungen im Straßenverkehr setzte vielen sichtlich zu. Deshalb standen während des gesamten Kurses NotfallseelsorgerInnen bereit, um Schülerinnen und Schülern, die Hilfe bei der Verarbeitung des Gesehenen und Gehörten brauchten, Beistand zu leisten. Eine weitere Unterstützung wird die Nachbereitung im Klassenunterricht sein, die im Anschluss erfolgt.